Marktschnack, Oktober 2020

Marktschnack, Oktober 2020

Wie kaum eine andere Vogelart hat sich die Stadttaube zum anpassungsfähigen Kulturfolger entwickelt, dessen Lebensbedingungen weitgehend vom Menschen bestimmt werden. 500 Millionen Tauben, so schätzt man, leben weltweit in den Städten. Wie viele es in Findorff sind, weiß ich nicht; mein Eindruck ist, dass es immer mehr werden. Gut zu beobachten sind die vielen Tauben, die allein auf unserem Brunnen sitzen und diesen verdrecken. Bitte füttern Sie keine Tauben rund um unseren Brunnen!!! 

Zu viele Tauben auf zu engem Raum sind ein menschengemachtes Problem. Dabei treten Höchstzahlen in Stadtkernen auf. Die natürliche Nahrung der Tauben besteht eigentlich aus Körnern und Samen, die in den Städten aber rar sind. Somit haben die Tauben keine andere Möglichkeit, als sämtliche Essensreste der Menschen zu fressen: von Brotkrümeln bis hin zu verschimmelter Pizza. Es ist also auch unser Verschulden, wenn immer mehr Tauben sich auf unsere achtlos weggeworfenen Lebensmittel stürzen.                                                   

Hohe Taubenzahlen schaden aber auch den Tauben: Stress nimmt zu, Krankheiten und Parasiten treten häufiger auf. Mit zu vielen Tauben kommt es zu Lärm- und Geruchsbelästigungen der StadtbewohnerInnen, Taubendreck an Gebäuden und eventuell Übertragung von Krankheitserregern.

Vernünftig und effektivsollen Konzepte zum Management der Taubenbestände sein. In eigens eingerichteten und betreuten Taubenschlägen können die Stadttauben gezielt angesiedelt und direkt kontrolliert und bestandsreguliert werden. Seit Mai 2019 betreibt die SWB AG ein Taubenhotel auf dem Gelände des Müllheizkraftwerks. Die Frage ist, ob der Taubenbestand seitdem tatsächlich reduziert wurde oder gar gewachsen ist. Wichtig ist vor allem eins: bitte keine Essensreste sorglos wegwerfen und keine Tauben füttern!

Birgit Busch

 

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