Liebe Mitglieder des Bürgervereins Findorff e.V.

Liebe Mitglieder des Bürgervereins Findorff e.V.,

liebe Findorfferinnen und liebe Findorffer,

alles hat seine Zeit und jetzt ist die Zeit für einen Abschied. Zum letzten Mal haben Sie das Findorffer Blatt, den Nachfolger des „Findorffers“ erhalten. Die Druckerei Erjawetz stellt den Betrieb ein und damit auch das Findorffer Blatt.

Damit endet eine fast 70-jährige Berichterstattung des Bürgervereins Findorff e.V zum Vereinsgeschehen und zu Themen und Problemen des Stadtteils. Die erste Ausgabe des Findorffer Blattes erschien im November 1952 und wurde bis 2017 allein vom Bürgerverein Findorff herausgegeben.

Der ehemalige Vorsitzende des Bürgervereins Findorff e.V., Hermann Fehse, war 1952 für die Redaktion verantwortlich. Als ebenfalls Vorsitzender des Verbandes Bremischer Bürgervereine hat er zudem ab 1959 für den Verband den „Bürgerbrief“ herausgegeben.

Ein Blick in die alten Ausgaben des „Findorffers“ und des „Bürgerbriefes“ zeigt, dass die Themen von damals auch die Themen von heute sind. Manchmal jedoch mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Ein Beispiel dafür ist die Verkehrsplanung. Heute geht es darum, den Autoverkehr zu reduzieren. Sowohl der Rad- als auch der Fußgängerverkehr soll mehr Platz und Berücksichtigung bekommen.

Das war im Februar 1959 ganz anders. In Heft 2 von 1959 des „Bürgerbriefes“ war folgender Text des damaligen Verkehrsingenieurs des Stadt- und Polizeiamtes, Karl Witte,

zu lesen:

„Nach den heutigen Erkenntnissen, die sich auf amerikanische Erfahrungen stützen, wird das Verkehrsproblem in den geschlossenen Stadtgebieten unserer Großstädte erst dann gelöst sein, wenn die Städte von Verkehrsadern durchsetzt sind, in denen der Verkehr so fließen kann, daß er weder von Fußgängern noch durch Kreuzungen und Stopplichter behindert wird. Also: innerstädtische Schnellverkehrsstraßen.“

Allein dieses Beispiel zeigt, dass sich ein Blick in die alten Ausgaben lohnt, um zu verstehen, wie damals gedacht wurde. 

Im Mai 1967 gaben der Bürgerverein Findorff e.V. eine Sonderausgabe des „Findorffers“ zur Aufstellung der „Jan-Reiners-Lok“ heraus. Ein Nachdruck dieses Heftes fand großes Interesse zum 50-jährigen Jubiläum der Aufstellung im Jahre 2017.

Der „Findorffer“ war bis 2017 eine Vereinszeitschrift, die redaktionelle Arbeit wurde ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern ausgeübt.  Zielsetzung war immer die ausführliche Information der Vereinsmitglieder über das Geschehen im Stadtteil. Denn nicht immer fanden alle für die Bürger*innen wichtigen Themen Berücksichtigung in der Presse. Auch Forderungen des Stadtteils an die Politik konnten durch den „Findorffer“ verstärkt bekannt gemacht werden. Ganz wesentlich waren natürlich das Ankündigen der Veranstaltungen des Bürgervereins im „Findorffer“ und die anschließende Berichterstattung über die Durchführung.

Viele erinnern sich auch an die Artikel von Hannelore Vogelei über Geschichten vom Markt. Mit einem Augenzwinkern hat sie über vermeintlich stattgefundene Gespräche berichtet.

Institutionen und Vereine des Stadtteils nutzten den „Findorffer“ gern, um über eigene Veranstaltungen zu berichten. Zu finanzieren war alles über die Anzeigen der Geschäfte aus Findorff. Ein Blick in alte Ausgaben des „Findorffer“ lässt Wehmut aufkommen, wenn man sieht wieviel Geschäfte es damals noch in Findorff gab.

Heute ist es sehr schwierig, eine Zeitschrift herauszugeben. Einerseits haben viele keine Interesse am gedruckten Wort, weil sie Informationen lieber über das Internet abrufen. Andererseits gibt es Stadtteilzeitschriften anderer Verlage oder Herausgeber, die eine Konkurrenz bei der Akquisition von Anzeigen darstellen und zudem in der Lage sind, die Zeitschrift parallel in digitaler Form herauszubringen.

Wie geht es weiter ?

Einen „Findorffer“ als gedruckte Zeitschrift wird es nicht mehr geben. Informationen des Bürgervereins Findorff e.V. wird es nun auf der Homepage des Bürgervereins unter buergerverein-findorff@t-online.de geben.

Für unsere Mitglieder, die uns nicht über Computer oder Smartphone erreichen können, werden wir unsere Informationen in Form eines „kleinen Blattes“ in unserer Geschäftsstelle auslegen.

Natürlich sind wir auch telefonisch zu erreichen unter 37 51 81.

Dienstags von 10 – 12 Uhr erreichen Sie uns persönlich, ansonsten sprechen Sie auf den Anrufbeantworter und hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer. Wir rufen dann zurück.

Der Bürgerverein Findorff e.V. hofft nun auf ein Ende der Pandemie, um endlich wieder Tanzfahrten und Reisen durchführen zu können. Auch weiterhin werden wir wie in der Vergangenheit Themen des Stadtteils begleiten, wie wir es seit 1902 gemacht haben.

Birgit Busch

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